Dienstag, 4. November 2014

Zizek in Teheran (82)



Aber halt! Übersehen wir nicht vor lauter Siegmund, resp. überlesen, Freud und Sexualität: Wer sagt Nehru, daß er ist? Der Oberste Geheimpolizist? Von Teheran? Es ist also raus: Der bei mir hier auf der Couch liegt, der Nehru, ist niemand anderer als M2. Der Bruder des Führers. Der Revolution.

Weit haben wir es gebracht.

- Interessiert es Sie, warum ich zu Ihnen gekommen bin? Ausgerechnet zu Ihnen?

Schon, LeserIn. Oder?

In Graz habe ich in der Analyse ununterbrochen gesprochen. Der sich mit den Analysandinnen um das Wort streitet. In Teheran pflege ich zu schweigen. Bei Gelegenheit. Also jetzt.

- Die Schrift macht mich ... ich brauche einen Analytiker ... wahnsinnig. Ich sage das nicht als Oberster Geheimpolizist. Das auch. Aber es gibt ... Passagen ...

Soweit ich es von meiner Position aus, im Sitzen, beurteilen kann, zittern dem Nehru die Lippen. Er stöhnt.

wäre es vielleicht, wenn ich nicht noch

der Regung männlichen Ehrgefühls

folgend, meinen entschiedenen Willen entgegensetzen zu sollen, geglaubt hätte, zu einer wirklichen

Einziehung des männlichen Geschlechtsteils

gekommen; so nahe war das betreffende Wunder der Vollendung

gott O gott und bevor ich mich echauffiere. Darüber, daß Nehru, genau wie der Gefängnisarzt ... schaltet ersterer auf normal. Immerhin - Nehru kommt wegen der Schrift. Angeblich. Also dürfte er sie auch ...  „zitieren“. Hingegen der Gefängnisarzt, angeblich, wegen Impotenz.

Nehru schaltet also auf normal.

- Ich war lange auf der Suche. Nach einem Analytiker, mein ich. Wegen der Schrift. Die Sie ja kennen. Das weiß ich. Widersprechen Sie nicht. Und daß Sie zu denen gehören.

Zu denen gehören heißt wohl - Mitglied der Opposition. Was meinst Du, LeserIn? Staatsfeind sozusagen.

Schöne gute Nacht.

wird fortgesetzt

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