Sonntag, 26. Mai 2013

Zizek in Teheran (43)


Die Heilige Sophia von Rom ("Die kalte Sophie")
Und nie hat mein Analytikerkörper sich auf den eines Analysanden gestürzt. Ob Geheimpolizist oder nicht.

Scheiß-Geheimpolizist! Islamischer!

Gehheim, Polizist!, hätte ich sollen sagen.

In Wahrheit drücke ich mich weniger fein aus. Denn über den armen Geheimpolizisten ergießt sich ein

Schimpfwortschwall

in der Sprache Teherans, a tirade (a protracted speech, usually marked by intemperate, vituperative, or harshly censorious language).

Schimpfworte der Sprache Teherans haben die Eigenschaft, sich nicht übersetzen zu lassen, zumal ins Deutsche nicht, worüber man nicht schimpfen kann, darüber sollte man schweigen. Spontangedicht:

Mutterhure
Vaterhund
Vaterhure
Muttermund
Gudrun
Kundry
Radegund

Laßt-mich,

ich würge,

IN-RU-HE

würge ich,

Mit Eurer -

Leerzeile

Leerzeile

SCHEIß-

-HEILIGEN

-SCHRIFT.

Kann einer lachen, den man/wenn man ihn würgt? Als ich Scheiß-Heiligen sage, knattert es aus des Gefängnisarztes Gesicht. (Stolz, meinen Folterpolizisten zu foltern, werde ich erst nachträglich. Nachtrüglich. Jetzt only Wut.)

Später wird er sagen, er hätte über den möglichen Reim

Scheiß-Heiligen - Eis-Heiligen 

lachen müssen. Oder ich werde es denken.

Primitive Gemüter, zumal Geheimpolizisten von der islamischen Sorte, lachen vorzugsweise über primitive Reime  mit analer Thematik.

Scheiß-Heilige Eis-Heilige

Pankratius
Servatius
Bonifatius
Und danach fehlt nie
Die kalte Sophie

wird fortgesetzt

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